und Anne,
ich hab dann heute endlich mal einfach den Stift fallen lassen und mich auf meine Xanthippe geschwungen. In den letzten 2 Monaten wurde ihr Fahrwerk komplett auf links gekrempelt. Gemacht wurden:
- Wilbers 641 Competition externem Ausgleichsbehälter sowie Zug- und Druckstufenverstellung und Highspeed-Druckstufe
- Progressive Gabelfedern, ebenfalls von Wilbers
- Die von Wilbers mitgelieferten Vorspannhülsen für die Gabel wurden nochmal um ca 5mm verlängert, weil mein Fahrwerksguru der Meinung ist, das kaputte Dinge klappern
- Gabelöl ist jetzt 15W
Die gute Nachricht vorweg: Xanthippe fährt sich immer noch wie ein XT. Neu ist aber: Sowohl Vorder- wie auch Hinterhand ist der Straßenzustand völlig egal. Das Gesamtpaket tastet einfach nur die Straße ab ohne je den Bodenkontakt zu verlieren. Jedwedes Nachwippen beim Ausfedern ist vollständig verschwunden.
Beim Anbremsen taucht die ganze Fuhre viel weniger ein. Das hat natuerlich auch Konsequenzen: Das Vorderrad gibt zwar viel vertrauen und Stabilität bei mittleren Radien, in engen Radien suche ich aber noch meine Linie. Ich glaube aber, es geht. Im Nachinein hatte ich immer das Gefühl, dass ich die Fuhre genau wie früher einfach in die Ecke werfen hätte sollen.
Auf der anderen Seite, ist aber auch sehr viel Stabilität dazu gekommen. In schnelleren Ecken schaukelt nix mehr, sie zieht völlig stabil ihre Bahn. Das war nicht immer so.
Fahrzeugkontrolle gibt es reichlich. Das Pferd reagiert perfekt auf Lenkbefehle per Knie, Fußrasten oder Oberkörper. Das Feedback hier ist bedeutend besser geworden und es fühlt sich nun weniger kippelig an.
Kann das jetzt noch offroad? Ich glaube ja. Hab es aber noch nicht ausprobiert. Das Fahrwerk hat aber nun deutlich mehr Reserven, insbesondere schlägt die Gabel nicht mehr so schnell durch.
Mein persönliches Fazit nach den ersten 100km heute: Ja, das muss so, genau so. Da das zumindest auch für Onroad-Touren der Season-Opener war, muss ich mich noch etwas warmfahren. Ich gehe schwer davon aus, das die engen Ecken besser werden. Der Rest läuft dank grandiosem Feedback und extrem guten Ansprechverhalten einfach so aus der Kalten raus. Das Handling ist weiterhin XT-typisch und die schrullige Schlampe von nebenan macht alles was man ihr sagt.
Ja, der Spaß ist kostet. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil werde aber weiterhin keine Fahrwerke zu Hause bauen, weil mein Fahrwerksmensch bisher iimmer das richtige für mich gebaut hat. Kostet halt nochmal mehr als nur das Material, lohnt sich aber. Insbesondere lohnt sich das bei der nicht einstellbaren Gabel, bei der dann jemand Vorspannhülsen modifiziert und zur richtigen Ölviskosität greift.