Erfahrungen beim 20.000 Service: Lenkkopflager und Ventile

Und schwupps waren die 20.000 km voll.
Hallo, ein paar Erfahrungen zum Thema:

Ein Kaufaspekt für die Dame war die gute Service-Tauglichkeit für den Fahrer selbst.

Ich habe mir den Service in 3 Etappen aufgeteilt nämlich 1. Lenkkopflager neu schmieren, 2. Ventile prüfen und einstellen, LuFi , diverses Fetten und nachstellen und  3. Ölservice.

Zum Teil 1: Lenkkopflager neu schmieren
Da die Gabel für das untere Lager raus muss, ist viel zu demontieren wie Plastikteile der Gabel, Vorderrad usw. Oben ist es ganz gut, denn das Cockpit und den Scheinwerfer kann man einfach nach vorne neigen und nach oben mit Seil an der Werkstattdecke anbinden. Ebenso den Lenker: ich schraube lieber den Lenker unten an der Aufnahme mit zwei Schrauben ab, als an der Lenkerhalterung selber, damit sich nix verstellt. Den Lenker habe ich mit zwei  Expandergurten ebenfalls an der Decke eingehakt.
Die Gabelholme gehen leicht raus und rein. Die Gabelbrücken gehen dann gut raus.
Schon mal fürs nächste Mal nach den Lagerschalen geschaut: Die haben im Rahmen, wie bei meiner WR, so einen Wulst drüber, dass man kaum mit einem Werkzeug an der Lagerschale innen ansetzen kann zum Rausschlagen. Das wird nicht einfach und bin ich an der WR daran gescheitert. Welches Werkzeug nehmt ihr?
Das Lagerspiel geht mit den genannten Drehmomenten ziemlich einfach.

Zum Teil 2: Ventilspiel und Diverses:

Tankausbau ist sehr leicht. Lediglich das Abnehmen des Benzinschlauchs ist im Servicemanual unzureichend beschrieben: Es gibt das schwarze U-förmige Plastikteil, das man wie im Manual steht aufschiebt. Dann muss man aber die beiden blauen Tasten gleichzeitig drücken, damit sich das Bajonett löst. Das habe ich dann auch kapiert, weil ich es von der WR schon kannte.
Der Zugang zu den Ventildeckeln ist eigentlich gut. Beim Auslass musste ich jetzt nicht nachstellen. Hätte aber auch große Probleme gehabt, um ein Werkzeug an die Nut der Einstellschraube zu bringen. Die Kontermutter ist erreichbar. Aber vorne und oben ist der fette Rahmen im Weg. Irgendwie gut gemeint, aber blöd hinzukommen. Beim Einlass ist alles top gut zugänglich.
Leider passten meine neuen O-Ringe für die Deckel nicht: Sind genauso groß wie beim Ölfilter, aber definitiv ist das viel kleiner als beim VD. Habe daher die alten O-Ringe weitervendet und glüklicherweise sind sie dicht und ich muss nicht nochmal ran.

Zum Teil 3 Ölservice : kommt in 2-3 Tausend km, weil der letzte erst bei 16000 km war.

Nach dem Einstellen des Kettendurchhangs habe ich die Spur mit einem Laser eingestellt. Laser klebt auf Wasserwaage und wird so auf das Hinterrad gelegt. Vorne an der Felge liegt ein Zollstock am Felgenrand. Das so auf beiden Seiten symmetrisch messen und so wird das Einstellen ziemlich genau. Jetzt fährt sie auch über Spurrillen ohne zu tanzen. Hätte nicht gedacht, dass es so viel ausmacht und die Werkstatt zuvor es so ungenau macht, dass sie tanzt.

Für heute wieder genug erzählt, ich hoffe es war lesenswert.


Und dann habe ich heute endlich den Gepäckträger (sw-motech) und das Givi TopCase montiert ;-) . Im Herbst steht eine Ganztagestour an, die ich noch planen muss.

Hey, finde das immer interessant wenn jemand über Schrauben berichtet

Ich habe an meiner xt auch letzt das Ventilspiel kontrolliert. Bei 17.500km war aber kein einziges Ventil verstellt gewesen. Alle waren an der oberen Toleranzgrenze und da das Spiel eigentlich nur weniger wird, hab ich’s mit ruhigem Gewissen so gelassen

Mir war das aber zu eng am Auslass und ich hab den Kühler abgebaut und das Kühlwasser abgelassen, ging auch echt schnell und Ventilspiel prüft man ja auch nicht ständig

Die O-Ringe der Ventildeckel kann man meistens weiterverwenden, habe ich auch so gemacht und sind dicht.

Beim Lenkkopflager halte ich mich zurück. Bei der MT09 soll alle 20.000km das Lager GETAUSCHT werden. Das ist natürlich völlig überzogen. Beim vorsorglichen Reinigen und Fetten bin ich dabei, aber bei 20.000km wird einen da nicht viel schocken. Da kommt in der Regel nicht so viel Schmutz hin wie an der Schwinge oder Radlager, die sind immer randvoll mit Fett und wenn man nur auf der Straße fährt und beim Putzen nicht mit dem Hochdruckreiniger drauf hält, dann sind die auch noch tipptopp bei der Laufleistung zum Austreiben der Lager gibt es verschiedene Werkzeuge, vielleicht brauchst du ein anderes was es einfacher macht?

Wenn dann mal ab 40-50.000km ein Lenkkopflager fällig wird, ist das ein verkraftbarer Verschleiß (meistens halten sie eh länger).

Zum Hinterrad ausrichten habe ich eine Klemme die ans Kettenrad geklemmt wird und mittels langem Stab die Spur anzeigt. Dann nur noch das Rad ausrichten, dass Stab und Kette Fluchten. Checken ob die Spannung passt, ggf. korrigieren, festziehen, Spannung nochmal prüfen. Fertig. Dauert meistens immer etwas länger als man sich das vorstellt
Und wenn sie mal zu locker war, hat man die Erleuchtung bei der ersten Probefahrt danach: wow läuft die jetzt ruhig!
Bei neuen Ketten muss man das am Anfang machen, dann hat man lange erst mal Ruhe. Erst bei steigendem Verschleiß zum Ende hin, muss man wieder viel öfter nachspannen und die Abstände werden immer kürzer. Dann wird es Zeit für ne neue Kette.

Gruß Timo

Mopedfahrer schrieb:Mir war das aber zu eng am Auslass und ich hab den Kühler abgebaut und das Kühlwasser abgelassen, ging auch echt schnell und Ventilspiel prüft man ja auch nicht ständig Wink

Ja da hast Du recht. Ich habe den linken oberen Schlauch abgemacht. Da kommt kein Wasser, nur ein paar Tropfen aus dem Kühler. Dann den Kühler hoch gebunden.

Danke für deine ergänzende Antwort.